Im Zweiten Weltkrieg wollte die NS-Führung ein „Großdeutsches Reich“ schaffen und „Lebensraum im Osten“ erobern. Millionen Deutsche wurden zum Töten und zum Sterben an die Front geschickt. Um die Wirtschaft im Inland aufrecht zu halten, wurden Kriegsgefangene und Zivilisten, die aus den eroberten Gebieten verschleppt wurden, als Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter eingesetzt. Auch im Oberbergischen wurden Zwangsarbeitskräfte in fast allen Betrieben und in der Landwirtschaft eingesetzt, es gab eine so große Zahl an Lagern, dass es fast unmöglich war, die Zwangsarbeit nicht zur Kenntnis zu nehmen.
Von den Lagern gibt es heute nur noch sehr wenige Spuren, doch es gibt Unterlagen darüber, wo sich die Lager befanden und welche Betriebe wie viele Zwangsarbeitskräfte eingesetzt hatten. Namen finden wir auf den Friedhöfen, wo Opfer der Zwangsarbeit bestattet sind. Deren Schicksal hilft, sich ein Bild von der damaligen Situation zu machen.
Die Tour im Frühjahr 2026 beginnt auf dem Steinmüller-Gelände in Gummersbach, an dem Ort, wo lange Zeit der größte Industriebetrieb und der Stolz der Kreisstadt stand. Hier hatten im Zweiten Weltkrieg über 1000 Zwangsarbeiter die Produktion aufrecht erhalten. Von dort geht es zum Grotenbach-Friedhof, dort können auf dem Feld der „Ausländer-Gräber“ exemplarisch einzelne Schicksale beleuchtet werden.
Weitere Stationen sind die Friedhöfe in Bergneustadt und in Dieringhausen, unterwegs wird es an den Standorten ehemaliger Betriebe einen Einblick in das Ausmaß der Zwangsarbeit in der Region geben.
(Eine detaillierte Beschreibung der Route wird später veröffentlicht.)
Treffpunkt ist am Samstag, 28. April 2026, um 14.00 Uhr auf dem Steinmüllergelände (Heiner-Brand-Platz) in Gummersbach, Dauer der Tour etwa 3 Stunden.
Kursleitung: Gerhard Jenders (Unser Oberberg ist bunt - nicht braun!)
Wichtiger Hinweis:
Sie sollten ein normales Fahrrad sicher beherrschen und ausreichend fit sein, mittlere Steigungen zu bewältigen.
Sie benötigen ihr Fahrrad, festes Schuhwerk, der Witterung entsprechende Kleidung und etwas zu trinken. Es besteht Helmpflicht. Wenn vorhanden, bringen Sie bitte eine gelbe Warnweste mit.